Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
In Deutschland besteht eine sogenannte situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass Sie bei Schnee, Matsch, Glätte und Eis mit Winterreifen unterwegs sein müssen. Als zeitliche Orientierung für den Reifenwechsel dient die O bis O Formel: von Oktober bis Ostern. Ab Ostern sollte dann auf Sommerreifen zurückgegriffen werden.
Geld sparen können Sie zudem, wenn Sie den Radwechsel Ihres Autos selber vornehmen. Dabei sind Sie zeitlich flexibel und sparen sich mögliche Wartezeiten in Werkstätten. Mit der folgenden Anleitung ist der selbstständige Reifenwechsel auch gar nicht so schwer:
Folgende Werkzeug-Checkliste dient dem Überblick für einen Reifenwechsel:
Achten Sie auf die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs. Diese verrät u.a., wo sich der Wagenheber im Auto befindet und wie man ihn verwendet. Beim regelmäßigen, eigenständigen Radwechsel ist es empfehlenswert, in einen stabilen Hydraulikwagenheber zu investieren. Bereits verwendete Reifen sollten auf defekte Stellen überprüft werden und das Gewinde der Schraubverbindungen rostfrei und sauber sein, gegebenenfalls sollten Sie sie mit der Drahtbürste reinigen.
Für einen sicheren und richtigen Reifenwechsel sollte das Auto auf einer ebenen Fläche stehen. Beachten Sie folgende Schritte:
Nachdem Sie die Reifen gewechselt haben, unbedingt den Reifenluftdruck an der nächsten Tankstelle messen. Dieser bestimmt die Lebensdauer und Sicherheit der Reifen. Ebenso sollten Sie nach etwa 50 km die Verschraubung erneut überprüfen und eventuell nachziehen.
Von den richtigen Reifen mit gutem Profil und angemessenem Druck hängt sowohl Ihre Sicherheit als auch die anderer Verkehrsteilnehmer ab.
Damit die Reifen eine hohe Lebensdauer haben, müssen sie nach dem Wechsel richtig eingelagert werden.
Der ideale Lagerort für Reifen ist ein dunkler, kühler und trockener Raum.
Tipp: Während der Einlagerung verlieren die Reifen an Druck. Vor dem Einlagern nochmal den Reifendruck um 0.5 bar erhöhen, da Sie somit vermeiden, dass Sie beim nächsten Radwechsel mit platten Rädern zur Luftdruck-Überprüfung fahren.
Wenn Sie die Reifen mit Felgen einlagern, können Sie aufeinanderliegend gestapelt, oder wenn möglich an Haken oder Felgenbäumen aufgehangen werden.
Räder ohne Felgen sollten stehend eingelagert und regelmäßig gedreht werden, um Verformungen zu vermeiden. Dazu sollten sie in regelmäßigen Wochenabständen um eine Vierteldrehung rotiert werden.
Im Herbst ist es ratsam, den Reifenwechsel direkt mit einem Wintercheck für Ihr Auto zu kombinieren, um sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Wenn Sie dann wieder auf Sommerreifen wechseln, können Sie einen Frühjahrscheck an Ihrem Auto durchführen.
Beim selbstständigen Wechsel der Autoreifen gibt es Grenzen. Fühlen Sie sich unsicher oder überfordert mit der Aufgabe, empfiehlt es sich, auf ausgebildete Mechaniker zurückzugreifen. Außerdem können Sie von Zusatzleistungen profitieren, wie dem Auswuchten Ihrer Autoreifen. Dies erhöht zudem die Stabilität Ihrer Reifen.
Sind die Reifen abgefahren oder zu alt, benötigen Sie neue Reifen. Das Aufziehen von neuen Reifen auf die Felgen sollte am besten in einer Werkstatt durchgeführt werden. Dabei werden die Felgen in eine Montiermaschine gespannt und die neuen Reifen anschließend professionell ausgewuchtet.
Stellen Sie beim selbstständigen Radwechsel fest, dass Ihre Reifen in der kommenden Saison ersetzt werden müssen, vereinbaren Sie am besten direkt einen Termin in einer Werkstatt. Insbesondere durch die Winterreifenpflicht in Deutschland drohen bei zu spätem Wechsel Bußgelder und Punkte in Flensburg.
Möchte man sich den Reifenwechsel und Werkstattkosten sparen, so stellen Ganzjahresreifen, auch Allwetterreifen genannt, eine attraktive Alternative dar. Sie vereinen Eigenschaften aus Sommer- und Winterreifen, sind in Deutschland allerdings auch nur bei der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben für Winterreifen erlaubt. Diese müssen ein „Alpine“-Symbol - auch als „Schneeflocken“-Symbol bekannt - aufgedruckt haben.
Ganz wichtig: Die M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) ist für neue Allwetterreifen seit dem 01.01.2018 nicht mehr zulässig. Autoreifen, die bis zum 31.12.2017 produziert wurden, besitzen eine Übergangsfrist bis zum 30.09.2024 – danach sind nur noch Allwetterreifen zulässig, die auch ein Alpine-Symbol haben.
Da Autoreifen einen essentiellen Sicherheitsfaktor für Sie sowie für andere Verkehrsteilnehmer darstellen, sollten sie bei folgenden Aspekten ersetzt bzw. gewechselt werden:
Der Wechsel sollte nicht hinausgezögert werden. Jedoch kann auch ein zu früher Radwechsel die Sicherheit gefährden:
Reifenhersteller empfehlen ab einer Temperatur von 7 Grad Celsius den Wechsel auf Sommerreifen. Unter 7 Grad Celsius sollte auf Winterreifen gefahren werden, um Unfälle und Bußgelder zu vermeiden.
Ein entscheidender Faktor in Sachen Sicherheit ist zudem die vorgeschriebene Profiltiefe.
Winterreifen sollten bei einer Profiltiefe ab 4 Millimetern, Sommerreifen ab 3 Millimetern gewechselt werden.
Beschädigte, abgefahrene oder für die Jahreszeit ungeeignete Reifen steigern das Unfallrisiko im Straßenverkehr. Aus diesem Grund drohen Autofahrern mit ungeeigneter Bereifung Bußgelder und Punkte im Verkehrszentralregister.
Für Sommerreifen gilt ein Fahrverbot bei Glatteis, Schneeglätte und Schneematsch.
Fahren Sie mit abgefahrenen Reifen ohne Behinderung von Verkehrsteilnehmern, so müssen Sie laut § 2 Abs. 3a der Straßenverkehrsordnung (StVO) mit einem Bußgeld in Höhe von 60€ sowie mit einem Punkt rechnen. Behindern Sie weitere Personen, können es sogar 75€ Strafe sein.
Auch Winterreifen im Sommer haben bei den hohen Temperaturen angesichts ihrer Struktur einen längeren Bremsweg als Sommerreifen, wodurch sie ein Sicherheitsrisiko darstellen können. Im Falle eines Verkehrsunfalls kann Ihnen von Ihrer Kfz-Versicherung eine Mitschuld zur Last gelegt werden.
Wer keine Ganzjahresreifen hat, sollte die Autoreifen zweimal im Jahr wechseln. Der Reifenwechsel außerhalb der Werkstatt spart Wartezeiten sowie Werkstattkosten und kann mit unserer Anleitung auch selbstständig durchgeführt werden. Allerdings sollten Sie beim Aufziehen neuer Reifen und zur Auswuchtung eine Werkstatt besuchen, da man dort über die nötigen Maschinen und Fachkenntnisse verfügt. Die O bis O Regel gibt eine grobe Orientierung für den richtigen Wechselzeitpunkt.
Wir wünschen Ihnen eine allzeit sichere Fahrt!