Der große Wintercheck fürs Auto

Winterreifen aufziehen

Wer bei Raureif und Glätte mit Sommerreifen unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Mit falschen Reifen gerät man auf glatter Fahrbahn schnell ins Schleudern.

Zwar gibt es in Deutschland keine gesetzlich vorgeschriebene Winterreifenpflicht, dennoch sollten Sie an das rechtzeitige Reifen wechseln denken. Ein Temperaturumschwung kann plötzlich und über Nacht kommen. Zur Orientierung dient die Faustregel von O bis O – von Oktober bis Ostern.

Winterreifen benötigen eine ausreichende Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern, so verlangt es die StVZO, § 36.

In unserem Artikel Winterreifen im Sommer: Ist das erlaubt? erhalten Sie weitere Tipps rund um die richtige Bereifung.

Winter-Check: Batterie

Lassen Sie auch Ihre Batterie auf Spannung und die richtige Befüllung überprüfen. Damit ersparen Sie sich die unschöne Situation, wenn der Motor bei Minusgraden plötzlich nicht mehr anspringt.

Pflege der Dichtungen

Mit der Zeit verliert Gummi seine Elastizität. Zum ausführlichen Wintercheck gehört deshalb auch die Pflege der Dichtungen in den Türen und im Kofferraum. Dazu benötigen Sie lediglich einfache Hausmittel, wie Vaseline oder Glycerin aus der Apotheke. Reiben Sie die Dichtungen damit einfach ein und halten Sie sie so geschmeidig.

Kontrollieren Sie auch die Scheibenwischerblätter. Wenn Sie brüchig sind und nur noch Schlieren hinterlassen, sollten Sie sie austauschen. Auch nach dem Winter sollten Sie die Scheibenwischer im Rahmen eines Frühjahrschecks überprüfen.

Autotür zugefroren: So geht sie wieder auf

Zugefrorene Autotüren sind keine Seltenheit im Winter. Bei Schnee und Regen kann Wasser unter die Türdichtung gelangen und gefrieren. Die Autotür lässt sich dann nicht mehr öffnen.
Mit folgenden Tipps geht sie wieder auf:

1. Damit die Gummidichtungen nicht kaputt gehen, sollten Sie auf kraftvolles Zerren an den Türen verzichten.
2. Drücken Sie erst einmal gleichmäßig gegen die zugefrorene Tür, um das Eis zu lösen und versuchen es dann vorsichtig erneut.
3. Hilft auch das nicht, testen Sie, ob sich eine andere Autotür öffnen lässt. Sie können dann beispielsweise über die Beifahrerseite einsteigen und versuchen, die vereiste Fahrertür von Innen zu öffnen. Wichtig: Dies sollte zu Ihrer eigenen Sicherheit vor der Fahrt beginnen, denn es muss sichergestellt sein, dass man Sie unkompliziert bergen kann, falls Sie in einen Unfall verwickelt werden.
4. Im Härtefall geben Sie einfach warmes Wasser mit circa 50° Celsius über die Dichtungen. Achtung: Zu heißes oder kochendes Wasser kann Scheiben zum Platzen bringen oder den Lack beschädigen.
5. Auch Enteisungsspray ist ein beliebtes Mittel. Lassen Sie das Spray auf den Dichtungen ein paar Minuten einwirken und versuchen Sie dann, die Tür zu öffnen.

Bei Autos ohne Zentralverriegelung empfehlen wir Ihnen, direkt auf den Enteiser zurückzugreifen, wenn der Schlüssel nicht mehr in das Türschloss passt.

Tricks gegen vereistes Glas

• Da saubere Glasscheiben nicht so schnell einfrieren, können Sie einfach vor dem beim Abstellen des Autos einmal die Scheibenwischanlage betätigen. Diese Methode hält jedoch nur leichten Frost ab.
• Nicht jedem steht ein Carport oder eine Garage zur Verfügung. Mit einer Isolationsfolie auf der Windschutzscheibe können Sie den schlimmsten Frost abhalten. Auf Pappe als Alternative sollten Sie verzichten, denn die kann Feuchtigkeit aufnehmen und an den Wischerblättern festfrieren.
• Vorbeugen können Sie auch mit einer ganz einfachen Lösung aus Essig und Wasser im Verhältnis von 3:1. Verteilen Sie diese Mischung abends auf Ihren Scheiben, sorgt sie dafür, dass das Glas nicht bzw. nicht allzu stark einfrieren kann. Dieses Gemisch können Sie kostengünstig selbst herstellen und einfach in eine Sprühflasche füllen.

Ist das Kratzen vergebens, helfen diese Tricks:

• Vermischen Sie Reinigungsalkohol und Wasser im Verhältnis 2:1 und füllen Sie auch diese Lösung in eine Sprühflasche. Tragen Sie diese Mischung auf alle Scheiben auf und warten kurz. Der Alkohol sorgt umgehend für klare Sicht.
• Durch Salz und Schneematsch verschmutzen im Winter Frontscheibe und Scheinwerfer deutlich schneller als sonst. Versetzen Sie daher das Scheibenwischwasser mit einem Reinigungszusatz der Frostschutz enthält (bis -20° Celsius). So behalten Sie den Durchblick und die Scheibenwischanlage kann nicht zufrieren.
• Eine besonders bequeme und effektive Lösung kann eine Standheizung bieten. Aufgrund der hohen Kosten und dem hohen Energieverbrauch lohnt sich die Anschaffung tendenziell für Autofahrer, die in Gebieten mit sehr kalten und lang anhaltenden Wintern unterwegs sind.

Notfall-Versorgung für den Winter

• Eiskratzer und Handfeger gehören zu jeder Standardausstattung.
• Enteisungsspray für das Türschloss: Am besten tragen Sie es bei sich und nicht im Auto.
• Eine warme Decke: Sollte Ihr Fahrzeug Sie im Stich und der Pannendienst auf sich warten lassen, können Sie sich warm halten.
• Schneeketten: In Bergregionen und für Winterurlauber sind sie obligatorisch. Denken Sie auch an die Montageanleitung.
• Warme Handschuhe zur Anbringung von Ketten und zum Eis kratzen.
• Eine Taschenlampe: Viele Smartphones haben eine integrierte Taschenlampenfunktion.

Was auf jeden Fall immer in Ihren Wagen gehört, verraten wir Ihnen in unserem Artikel "Was muss man im Auto haben?".

Das Team von AdmiralDirekt wünscht Ihnen eine gute und sichere Fahrt!