Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
Verkehrssicherheit verfolgt das Ziel, die Zahl der Unfälle auf deutschen Straßen zu reduzieren. Dazu gehört auch, dass sich Fahrzeuge in einem verkehrssicheren Zustand befinden und zum Beispiel über funktionierende Bremsen verfügen. Aus diesem Grund müssen Pkw, Motorräder, Wohnmobile und Anhänger regelmäßig zur Hauptuntersuchung (HU) – so lautet der offizielle Name der TÜV-Prüfung. Dabei kontrolliert die Prüfstelle, ob das Fahrzeug den gesetzlichen Vorschriften entspricht und weiterhin im Straßenverkehr eingesetzt werden darf. Denn Fahren ohne gültigen TÜV stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Die Kosten der Hauptuntersuchung sind nicht gesetzlich geregelt. Deshalb können die Preise je nach Region und Prüfstelle variieren. In der Regel ist es sinnvoll, die Hauptuntersuchung und die Abgasuntersuchung gleichzeitig durchführen zu lassen. Der TÜV Nord und der TÜV Süd haben in einer aktuellen Erhebung herausgefunden, dass die Kosten im Jahr 2024 für einen Pkw (bis 3,5 t) zwischen 143 und 156 € liegen. Überziehen Sie ihren Termin um mehr als zwei Monate, erhöht sich die Gebühr um 20 Prozent.
Die Hauptuntersuchung ist alle zwei Jahre fällig. Einzige Ausnahme hierzu stellen neue Fahrzeuge dar, die erst drei Jahre nach der Erstzulassung erstmals zum TÜV müssen.
Sie sind nicht sicher, wann die nächste Hauptuntersuchung ansteht? Dann schauen Sie auf Ihre Prüfplakette, die auf dem hinteren Kfz-Kennzeichen klebt. In der Mitte steht die Jahreszahl und oben der Monat für den nächsten HU-Termin. Die TÜV-Plaketten sind zudem nach Farben unterteilt: Orange deutet auf einen fälligen TÜV im Jahr 2025 hin, Blau steht für 2026 und Gelb für 2027.
Dass die Hauptuntersuchung in der Umgangssprache häufig als TÜV-Prüfung – oder noch kürzer einfach nur als TÜV – bezeichnet wird, rührt daher, dass der TÜV (Technischer Überwachungsverein) die Hauptuntersuchung durchführt. Neben den TÜV-Organisationen existieren weitere staatlich anerkannte Prüfstellen: die GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung), die DEKRA und die KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger). Weiterhin bieten viele zertifizierte Kfz-Werkstätten eine Hauptuntersuchung in Zusammenarbeit mit diesen Prüforganisationen an.
Eine sorgfältige Vorbereitung auf die Hauptuntersuchung lohnt sich – damit lassen sich mögliche Mängel noch vor dem HU-Termin erkennen und beheben.
Die Prüfstelle schaut sich bei der Hauptuntersuchung die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher Fahrzeugschein) an. Sie benötigen zusätzlich vorhandene Anbaubestätigungen oder eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE), falls Sie Ihr Auto beispielsweise mit Alufelgen nachgerüstet haben.
Lassen Sie eine HU-Nachuntersuchung für Ihr repariertes Fahrzeug durchführen, ist der Mängelbericht der vorangegangenen TÜV-Prüfung erforderlich.
Die Hauptuntersuchung umfasst eine Sichtprüfung sowie eine Funktions- und Wirkprüfung, um die Verkehrssicherheit eines Fahrzeugs festzustellen. Der TÜV untersucht dabei, ob die entsprechenden Bauteile richtig funktionieren, korrekt eingestellt sind und sich in einem einwandfreien Zustand befinden. Dies können Sie auch vorab selbst testen und im Falle des Falles in einer Werkstatt auftretende Mängel reparieren lassen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Diese Punkte werden bei der TÜV-Prüfung gecheckt:
Hier gibt es unsere Checkliste zum kostenlosen Download: TÜV-Checkliste
Wenn Ihr Fahrzeug die Hauptuntersuchung aufgrund von sicherheitsrelevanten Mängeln nicht besteht, erhalten Sie von der Prüfstelle einen ausführlichen Mängelbericht. Sie haben dann im Normalfall einen Monat Zeit, um die festgestellten Mängel beheben zu lassen. Nach der Reparatur in der Werkstatt stellen Sie Ihr Fahrzeug zur HU-Nachprüfung vor. Die Kosten für die Nachprüfung liegen in der Regel bei etwa 30 Euro.
Hinweis: Sofern gefährliche Mängel am Fahrzeug bestehen, stellt dies eine akute Verkehrsgefährdung dar. Sie dürfen in diesem Fall lediglich bis zur Werkstatt oder auf direktem Wege nach Hause fahren.
Zwischen der Hauptuntersuchung und der Abgasuntersuchung gibt es einen wesentlichen Unterschied:
Bei der Hauptuntersuchung kommen folgende Mängel häufiger vor: verschlissene Stoßdämpfer, undichte Bremsleitungen, abgenutzte Bremsbeläge oder Bremsscheiben, undichte Abgasanlage, ungleichmäßiger Reifenverschleiß, beschädigte Karosserieteile, Steinschläge in der Windschutzscheibe und niedriger Bremsflüssigkeitsstand.
Der Termin für eine Haupt- und Abgasuntersuchung nimmt rund 30 Minuten in Anspruch. Um die Wartezeit vor Ort zu verkürzen, können Sie einen Termin vereinbaren. Das ist bei vielen Prüfstellen online möglich.
Fahrzeuge müssen alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung (bis auf Neuwagen), das betrifft auch Pkw, Motorräder oder Wohnmobile mit Saisonkennzeichen. Allerdings ist es nicht erlaubt, Fahrten außerhalb des Betriebszeitraums zu unternehmen. Deshalb lassen Sie die TÜV-Prüfung nur dann durchführen, wenn das Fahrzeug zugelassen ist.