Sie stehen vor einer roten Ampel. Der Blinker ist gesetzt und trotzdem hupt der Hintermann was das Zeug hält. Sie überlegen, ob Sie wohl etwas falsch gemacht haben. Unwahrscheinlich! Schließlich entdecken Sie zwischen zwei weiteren Schildern ein Straßenschild mit grünem Pfeil nach rechts, fahren dann rechtmäßig über die rote Ampel und entschuldigen sich per Handzeichen.
In Deutschland gibt es viele Straßenschilder. Eigentlich sollen sie für Ordnung auf den Straßen sorgen, doch häufig bewirken sie das genaue Gegenteil: große Verwirrung unter den Verkehrsteilnehmern.
Über 20 Millionen Straßenschilder säumen Deutschlands Straßen und Autobahnen. Hinzu kommen noch 3,5 Millionen Wegweiser. Dabei sind über ein Drittel der Verkehrsschilder laut ADAC unnütz. Mit insgesamt 600 Zeichen in der Straßenverkehrsordnung ist Deutschland weltweiter Spitzenreiter. Im Durchschnitt steht alle 28 Meter ein Straßenschild, häufig sogar mit einem Zusatzschild versehen.
In der Straßenverkehrsordnung ist geregelt, dass Verkehrszeichen nur dort anzubringen sind, wo es auf Grund besonderer Umstände zwingend notwendig ist. Zudem dürfen maximal drei Schilder an einem Pfosten angebracht werden. Damit soll sichergestellt werden, dass die Verkehrsteilnehmer die Schilder auch noch einzeln wahrnehmen können. Denn bei einer zu hohen Anzahl von aufeinander folgenden Schildern ist die Verwirrung vorprogrammiert.
Seit Mai dieses Jahres gibt es deshalb einen neuen Verkehrszeichenkatalog, der den alten aus dem Jahr 1992 ablösen soll. Einige Schilder entfallen, zum Beispiel alle Warnzeichen, die auf einen beschrankten Bahnübergang oder Kraftominibusse hinweisen. Diese Schilder werden nicht mehr nachproduziert, jedoch behalten sie noch bis zum 31. Oktober 2022 ihre Gültigkeit.
Einige Zeichen kommen allerdings auch neu dazu. Zum Beispiel gibt es nun ein Bild, das Ladestationen für Elektrofahrzeuge anzeigt. Ein weiteres Schild bildet die „durchlässige Sackgasse“ ab. Es soll vermitteln, dass Fußgänger und Radfahrer die Sackgasse passieren dürfen, Fahrzeuge jedoch nicht. Die Änderungen im Verkehrszeichenkatalog 2017 zu 1992 finden Sie auf der Webseite der Bundesanstalt für Straßenwesen. Gerade im Bereich Elektroautos gibt es einige Neuerungen, die sich auf E-Kennzeichen beziehen.
Ob sich die mancherorts unübersichtliche Situation auf den Straßen verbessert, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Die Versicherungsexperten von AdmiralDirekt.de halten Sie auf dem Laufenden.