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Junge Frau sitzt vor einem Laptop.

Internetbetrug: So können Sie sich wehren

Internetbetrug ist eine wachsende Bedrohung im digitalen Zeitalter. Jedes Jahr fallen Millionen von Menschen weltweit Cyberkriminellen zum Opfer. Lesen Sie hier, welche Betrugsmaschen es gibt, wie Sie diese erkennen und wie man als Geschädigter sein Geld zurückbekommt.

Die wichtigsten Informationen im Überblick:

  • Achten Sie auf Anzeichen für Internetbetrug wie auffällige Rechtschreibfehler, merkwürdige URLs oder sehr günstige Preise.
  • Gehen Sie nicht in Vorkasse, wenn Sie das Unternehmen oder den Einzelhändler nicht kennen.
  • Sichern Sie im Betrugsfall alle Belege und melden Sie den Vorfall bei der Polizei und dem Verbraucherschutz. Je nach gewählter Bezahlmethode können Sie Ihr Geld zurückerhalten.

Was ist Internetbetrug?

Internetbetrug umfasst alle Arten von betrügerischen Aktivitäten, die online durchgeführt werden, um finanzielle Gewinne zu erzielen oder persönliche Informationen zu stehlen. Laut Bundeskriminalamt gab es in Deutschland im Jahr 2023 über 134.000 Fälle von Cyberstraftaten.

Zu den häufigsten Formen gehören:

  • Phishing: Kriminelle versuchen, über gefälschte E-Mails oder Websites an persönliche Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen zu gelangen.
  • Identitätsdiebstahl: Betrüger stehlen persönliche Informationen, um unter falscher Identität Einkäufe zu tätigen oder Kredite aufzunehmen.
  • Online-Auktionsbetrug und Fakeshops: Hierbei werden Produkte über Plattformen wie eBay oder Fake-Webseiten verkauft, ohne dass die Ware tatsächlich existiert.

Weitere Formen sind Gewinn- oder Geschenk-Versprechen, Love-Scamming (z. B. auf Dating-Plattformen), falsche Empfehlungen, falsche Wohnungsanzeigen, falsche Jobangebote oder Abo-Fallen.

So erkennen Sie Internetbetrug

Internetbetrug durch Fakeshops oder Phishing-Mails kann auf den ersten Blick schwer zu identifizieren sein. Wir haben die wichtigsten Tipps für Sie zusammengefasst.

Wie kann ich mich vor Internetbetrug schützen?

Es ist wichtiger denn je, sich vor den vielfältigen Gefahren des Internetbetrugs zu schützen. Mit ständig weiterentwickelten Betrugsmaschen und raffinierten Methoden der Täuschung ist es entscheidend, proaktiv vorzugehen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

  • Keine Vorkasse leisten: Gehen Sie nicht in Vorkasse, wenn Sie das Unternehmen oder den Händler nicht kennen.
  • Vertrauliche Daten schützen: Geben Sie Ihre vertraulichen Daten wie Bankinformationen, niemals per Telefon oder E-Mail an fremde Personen weiter.
  • Starke Passwörter: Verwenden Sie für Ihre Passwörter Kombinationen aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.

Wie erkenne ich Phishing?

Bis vor kurzem waren Phishing-E-Mails oder -SMS noch relativ einfach zu identifizieren – etwa an einer unpersönlichen Anrede und schlecht verfassten Texten. Heute ist es immer schwieriger, diese von echten E-Mails zu unterscheiden.

Wenn Sie eine E-Mail oder SMS erhalten und unsicher sind, ob es sich dabei um Phishing handelt, achten Sie auf die folgenden Merkmale:

  • Merkwürdige Absenderadresse/Telefonnummer: Enthält die E-Mail-Adresse eigenartige Namens-, Zahlen- oder Buchstabenkombinationen, könnte es sich um eine Phishing-Mail handeln. Bei Telefonnummern aus dem Ausland handelt es sich wahrscheinlich ebenfalls um Phishing.
  • Rechtschreib- und Formatierungsfehler: Eine Vielzahl von Rechtschreib- oder Formatierungsfehlern sowie falsch geschriebene Markennamen können auf eine Betrugsmasche hinweisen. Oft stammen betrügerische E-Mails aus dem Ausland und werden maschinell übersetzt.
  • Panikmache: Die Nachricht enthält Botschaften, die eine hohe Dringlichkeit erzeugen sollen. Beispielsweise „Aktualisieren Sie sofort Ihre Kontodaten, sonst wird Ihr Zugriff gesperrt…“ Lassen Sie sich davon nicht verunsichern.
  • Anforderung vertraulicher Informationen: In der Nachricht werden Sie dazu aufgefordert, persönliche Informationen, wie zum Beispiel Ihre Kreditkartennummer preiszugeben.
  • Links, Anhänge oder Formulare: Achten Sie auf merkwürdige Dateinamen oder gefälschte Ziel-URLs. Beides sollten Sie auf keinen Fall öffnen und auch keine Formulare ausfüllen.

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Wie erkenne ich einen Fakeshop?

Fakeshops können auf den ersten Blick schwer zu identifizieren sein. Manche sind Duplikate realer Webseiten, mit gut kopierten Produktbildern und einem professionellen Erscheinungsbild. Sie locken oft mit besonders günstigen Preisen oder Angeboten, die anderswo ausverkauft sind.

Typische Merkmale für Betrügershops:

  1. Vorsicht bei Vorkasse

    Wenn Sie bei einer Bestellung nur mit Vorkasse zahlen können, zum Beispiel über eine Überweisung, ist Vorsicht geboten. Seriöse Online-Shops bieten meist verschiedene und kundenfreundliche Zahlungsoptionen an.

  2. Zu günstige Preise

    Auffallend niedrige Preise können ein Hinweis auf einen Fakeshop sein. Viele Betrüger arbeiten zusätzlich mit zeitlich begrenzten Angeboten, um Kunden zum Kauf zu drängen.

  3. Auffällige Internetadressen

    Enthält eine Adresse Wort- oder Buchstabendreher, kann das ein Hinweis auf einen Fakeshop sein. Zum Beispiel, wenn aus AdmiralDirekt plötzlich AbmiralDirekt wird. Oft haben Fakeshops auch merkwürdige Domainendungen wie „.de.com.“ Passt eine URL gar nicht zum Thema, sollten Sie auch vorsichtig sein. Zum Beispiel, wenn unter einer Adresse zum Thema Möbel Handtaschen verkauft werden.

  4. Top-Kundenbewertungen

    Übermäßig viele positive Bewertungen, die stark von anderen Quellen abweichen, können ein Indiz für einen Fakeshop sein.

  5. Gefälschte Gütesiegel

    Viele Betrüger nutzen erfundene oder gefälschte Gütesiegel.

  6. Falsche AGB

    Manchmal kopieren Cyberkriminelle die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von anderen Webseiten - und es ist gar nicht so einfach zu bemerken. Wenn die AGBs fehlen oder in mangelhaftem Deutsch verfasst sind, sollten Sie lieber nicht bestellen.

  7. Kein Impressum

    Bestellen Sie auf keinen Fall auf Webseiten ohne Impressum. Dieses ist in Deutschland eine Pflichtangabe für jeden Websitebetreiber. Ist das Impressum vorhanden, können Sie hier im Zweifelsfall Namen und die Adresse prüfen und die Handelsregister-Nummer abgleichen.

Internetbetrug – Wie bekomme ich mein Geld zurück?

Wenn Sie auf einen Fakeshop hereinfallen, ist es wichtig, Belege zu haben. Sammeln Sie Kaufverträge, Bestellbestätigungen oder E-Mails.

Ob und wie viel Ihres Geldes Sie zurückbekommen, ist abhängig von der Bezahlart, die Sie gewählt haben:

  • Bei einer Überweisung kann die Zahlung nur gestoppt werden, wenn Ihre Bank den Auftrag noch nicht durchgeführt hat. Kontaktieren Sie diese am besten unverzüglich. Ob die Überweisung noch zurückgezogen werden kann, ist abhängig von der Tageszeit und dem Wochentag.
  • Bei einem SEPA-Lastschriftverfahren kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen nach dem Einzug zurückgezogen werden. Wenden Sie sich dafür direkt an Ihre Bank. In Fällen von Betrug können Sie eine Zahlung sogar bis zu 13 Monate nachträglich zurückbuchen lassen.
  • Eine Zahlung mit Kreditkarte können Sie über ein sogenanntes Charge-Back-Verfahren stornieren lassen. Hierfür kann allerdings eine Bearbeitungsgebühr anfallen.
  • Wenn Sie einen Internet-Bezahldienst wie beispielsweise PayPal genutzt haben, profitieren Sie vom Käuferschutz und können sich bei Problemen direkt an den Dienst wenden und erhalten Ihr Geld zurück.
  • Bei einer Zahlung über einen Bargeldtransferdienst wie Western Union ist das Zurückholen des Geldes nur solange möglich, bis es in der Filiale abgeholt wurde. Wenden Sie sich in einem Betrugsfall schnellstmöglich an die zuständige Hotline des Anbieters.

Wo kann ich Internetbetrug melden?

Wenn Sie Opfer von Internetbetrug werden, sollten Sie das bei der Polizei und/oder dem Verbraucherschutz melden. Mit einer Meldung beim Verbraucherschutz können Sie andere vor der Betrugsmasche warnen und verhindern so weitere Abzocke. Der Verbraucherschutz sammelt Beispiele und Informationen zu Betrügereien im Internet, um andere Verbraucher darüber zu informieren und sie so zu schützen.

Nur wenn Sie Anzeige bei der Polizei erstatten, kommt es zu einer tatsächlichen Ermittlung. Dieser Vorgang ist notwendig, um den Schaden bei Ihrer Versicherung zu melden. Mittlerweile hat jedes Bundesland eine eigene Webseite für die Meldung von Cyber-Betrug. Die Anzeigenerstattung ist somit auch online möglich. Weitere Infos: Internetwachen der Landespolizeibehörde. Sie können sich natürlich auch bei Ihrer örtlichen Polizei-Dienststelle melden.

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